Helicobacter pylori – Wenn der Magen rebelliert
- Länger Leichter Leben
- 7. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Magenschmerzen, Sodbrennen oder ständige Übelkeit können Anzeichen für eine Infektion mit Helicobacter pylori sein. Dieses weit verbreitete Bakterium bleibt oft unbemerkt, kann jedoch ernsthafte Beschwerden und Erkrankungen verursachen. Ein Blick auf die Auswirkungen, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsoptionen.
Was ist Helicobacter pylori?
Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das die Magenschleimhaut besiedeln kann. Es gehört zu den wenigen Mikroorganismen, die in der stark sauren Umgebung des Magens überleben. Weltweit sind rund 50 % der Menschen mit H. pylori infiziert, wobei viele keine Symptome entwickeln.
Übertragungswege
Die Infektion erfolgt meist durch direkten Kontakt oder verunreinigte Lebensmittel und Wasser. Zu den häufigsten Übertragungswegen gehören:
Mensch-zu-Mensch-Kontakt (z. B. Speichel, gemeinsame Nutzung von Besteck)
Verunreinigtes Wasser und Lebensmittel
Ungenügende Hygienemaßnahmen
In Industrieländern ist die Infektionsrate dank verbesserter Hygiene gesunken, während sie in Entwicklungsländern nach wie vor hoch ist.
Mögliche Beschwerden und Erkrankungen
Nicht jede Infektion führt zu gesundheitlichen Problemen. Wenn das Bakterium jedoch die Magenschleimhaut angreift, können verschiedene Erkrankungen entstehen:
Magenschleimhautentzündung (Gastritis): H. pylori kann die schützende Magenschleimhaut schwächen und Entzündungen verursachen. Symptome sind Magenschmerzen, Übelkeit oder Appetitlosigkeit.
Magengeschwüre: Eine Infektion kann zu einer erhöhten Säureproduktion führen, was die Bildung schmerzhafter Geschwüre in Magen oder Zwölffingerdarm begünstigt. Typische Beschwerden sind brennende Schmerzen im Oberbauch, besonders auf nüchternen Magen.
Magenkrebs-Risiko: Langfristige Infektionen mit H. pylori werden mit einem erhöhten Risiko für Magenkrebs in Verbindung gebracht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Bakterium als krebserregend ein.
Diagnose und Behandlung
Bei Verdacht auf eine Infektion stehen verschiedene Diagnoseverfahren zur Verfügung:
Atemtest: Misst Abbauprodukte des Bakteriums im Atem.
Stuhltest: Weist H. pylori-Antigene nach.🩺
Bluttest: Erkennt Antikörper gegen das Bakterium.
Magenspiegelung (Gastroskopie): Wird bei anhaltenden oder schweren Beschwerden durchgeführt.
Behandlungsmöglichkeiten
In der Regel erfolgt die Behandlung mit einer Kombination aus Antibiotika und säurereduzierenden Medikamenten (Protonenpumpenhemmern). Diese sogenannte Triple-Therapie ist in den meisten Fällen erfolgreich und beseitigt die Infektion. Immer weiter in den Fokus rückt eine alternative Therapieform basierend auf einer speziellen Brokkoli-Diät. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass der bioaktive Pflanzenstoff Sulforaphan, welcher in Brokkoli vorkommt, nicht nur das Immunsystem stärkt, sondern auch gegen schädliche Bakterien wirkt. Besonders bemerkenswert ist seine Fähigkeit, den Magenkeim Helicobacter pylori zu bekämpfen.
Präventionsmaßnahmen
Ein vollständiger Schutz vor einer Infektion ist schwierig, doch einige Maßnahmen können das Risiko senken:
Gute Handhygiene: Regelmäßiges Händewaschen kann das Ansteckungsrisiko reduzieren.
Saubere Lebensmittel & Wasser: Hygienische Zubereitung und der Verzicht auf unsauberes Wasser sind empfehlenswert.
Gesunde Ernährung: Eine magenschonende Kost mit viel Gemüse, Ballaststoffen und Probiotika unterstützt die Magengesundheit.
Fazit: Auf die Magengesundheit achten
Helicobacter pylori ist weit verbreitet und bleibt oft unbemerkt. In vielen Fällen verursacht das Bakterium keine Beschwerden, doch es kann zu ernsthaften Erkrankungen führen. Wer häufig unter Magenproblemen leidet, sollte eine medizinische Abklärung in Betracht ziehen. Mit der richtigen Behandlung lässt sich die Infektion erfolgreich bekämpfen, während Präventionsmaßnahmen dazu beitragen können, das Risiko einer Infektion zu reduzieren.
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