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Die Schilddrüse – Überfunktion, Unterfunktion & Hashimoto

  • Autorenbild: Länger Leichter Leben
    Länger Leichter Leben
  • 22. Aug.
  • 3 Min. Lesezeit

Fühlen Sie sich in letzter Zeit häufig müde, antriebslos oder ungewöhnlich nervös? Schwankt Ihr Gewicht ohne ersichtlichen Grund? Haben Sie vielleicht mit Haarausfall oder trockener Haut zu kämpfen? Hinter solchen scheinbar alltäglichen Beschwerden kann eine gestörte Schilddrüsenfunktion stecken. Dieses kleine, schmetterlingsförmige Organ am Hals ist der Dirigent unseres Stoffwechsels – gerät es aus dem Takt, spüren wir die Auswirkungen oft im ganzen Körper.


In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Schilddrüsenüberfunktion, die -unterfunktion und die häufige Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis.


Die Schilddrüse: Ihre persönliche „Kraftwerkszentrale“


Stellen Sie sich Ihre Schilddrüse wie das Gaspedal Ihres Körpers vor. Sie produziert die Hormone T3 und T4, die nahezu jede Zelle und jedes Organ beeinflussen:


  • Sie regulieren den Energieverbrauch.

  • Sie steuern Herzschlag, Körpertemperatur und Verdauung.

  • Sie beeinflussen Stimmung, Schlaf und Konzentration.

  • Sie sind wichtig für gesunde Haut, Haare und Nägel.


Damit dieses fein abgestimmte System reibungslos funktioniert, benötigt der Körper ausreichend Jod (als Baustein der Schilddrüsenhormone) und das Steuerhormon TSH, das in der Hirnanhangdrüse gebildet wird. Gerät dieses Gleichgewicht ins Wanken, treten häufig zwei Hauptformen der Störung auf:


1. Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)


Bei einer Überfunktion produziert die Schilddrüse zu viele Hormone – der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Mögliche Symptome:


  • Innere Unruhe, Nervosität, Schlafstörungen

  • Herzklopfen oder schneller Puls

  • Gewichtsverlust trotz Heißhunger

  • Hitzewallungen, vermehrtes Schwitzen

  • Zittern der Hände

  • Durchfall

  • Muskelschwäche


Häufige Ursachen: Morbus Basedow (Autoimmunerkrankung), „heiße“ Knoten (autonome Adenome), Schilddrüsenentzündungen.


2. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)


Bei einer Unterfunktion werden zu wenige Hormone gebildet – der Stoffwechsel verlangsamt sich. Die Symptome entwickeln sich oft schleichend:


  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit

  • Gewichtszunahme trotz normaler Ernährung

  • Kälteempfindlichkeit, häufiges Frieren

  • Trockene Haut, Haarausfall, brüchige Nägel

  • Verstopfung

  • Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen

  • Zyklusstörungen, unerfüllter Kinderwunsch


Häufige Ursachen: Hashimoto-Thyreoiditis, Jodmangel (heute seltener), operative oder radioaktive Behandlung der Schilddrüse.


Hashimoto-Thyreoiditis: Wenn das Immunsystem die Schilddrüse angreift


Hashimoto ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion und zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Hierbei hält das Immunsystem die Schilddrüse fälschlicherweise für „fremd“ und greift sie an – was langfristig zu einer chronischen Entzündung und Zerstörung des Schilddrüsengewebes führt.


Charakteristisch für Hashimoto:


  • Schubweiser Verlauf: Anfangs kann es zu Symptomen einer Überfunktion kommen, bevor die Unterfunktion eintritt.

  • Vielfältige, oft unspezifische Beschwerden: Fatigue, Muskelschmerzen, depressive Verstimmungen – das erschwert häufig die Diagnose.

  • Diagnostik: Neben TSH sind auch fT3, fT4 sowie Antikörper (TPO-AK, Tg-AK) und ein Ultraschall der Schilddrüse entscheidend.

  • Therapie: Die Autoimmunreaktion ist nicht heilbar, die daraus entstehende Hormonunterversorgung jedoch sehr gut behandelbar – meist mit Levothyroxin (L-Thyroxin). Ziel ist eine stabile Hormonlage und Symptomfreiheit. Regelmäßige Blutkontrollen sind hierbei wichtig.


Was Sie selbst tun können: Ihre Schilddrüse stärken


  1. Nehmen Sie Ihre Symptome ernst: Anhaltende Beschwerden sollten ärztlich abgeklärt werden. Schon ein einfacher TSH-Test liefert oft erste Hinweise.

  2. Verstehen Sie Ihre Werte: Lassen Sie sich Ihre Blutwerte erklären. Bei Hashimoto-Verdacht sind neben TSH auch fT3, fT4 und Antikörper relevant. Ein Symptomtagebuch kann Ihnen und dem Arzt helfen, Muster zu erkennen.

  3. Halten Sie die Therapie konsequent ein: Bei einer medikamentösen Behandlung ist die regelmäßige, korrekte Einnahme – idealerweise morgens nüchtern mit Abstand zu Mahlzeiten und Kaffee – entscheidend für den Behandlungserfolg.

  4. Leben Sie schilddrüsenfreundlich: Auch wenn Ernährung und Lebensstil die Erkrankung nicht heilen können, unterstützen sie das Wohlbefinden. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung (mit ausreichend Selen und Zink), vermeiden Sie Stress, bewegen Sie sich regelmäßig und sorgen Sie für guten Schlaf.

  5. Suchen Sie den Austausch: In Selbsthilfegruppen oder Online-Foren finden Sie Informationen und Mitbetroffene – das kann entlasten und stärken.


Fazit: Ihr Weg zu mehr Balance


Schilddrüsenerkrankungen wie die Hashimoto-Thyreoiditis oder eine Über- bzw. Unterfunktion sind weit verbreitet – aber gut behandelbar. Eine frühzeitige Diagnose, die passende Therapie und ein achtsamer Lebensstil ermöglichen es Ihnen, wieder mehr Lebensqualität zu gewinnen. Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers – und zögern Sie nicht, ihnen nachzugehen.


Bleiben Sie aufmerksam und gut informiert – für ein leichteres, gesünderes Leben!

 
 
 

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