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Herzrhythmusstörungen: Wenn das Herz aus dem Takt gerät

  • Autorenbild: Länger Leichter Leben
    Länger Leichter Leben
  • 15. Mai
  • 3 Min. Lesezeit

Herzrhythmusstörungen (HRST) sind eine der häufigsten Herzbeschwerden und betreffen Millionen von Menschen weltweit. Diese Störungen können unterschiedlichste Symptome verursachen und reichen von harmlosen "Herzstolperern" bis hin zu gefährlichen, potenziell lebensbedrohlichen Ereignissen. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Herzrhythmusstörungen sind, welche Formen es gibt, wie sie diagnostiziert werden und welche Therapiemöglichkeiten bestehen.


Was sind Herzrhythmusstörungen?


Herzrhythmusstörungen bezeichnen jegliche Störung des normalen Herzschlags. Das Herz schlägt normalerweise in einem regelmäßigen Takt, der durch den Sinusknoten, den natürlichen Schrittmacher des Herzens, gesteuert wird. Ein normaler Sinusrhythmus liegt zwischen 50 und 100 Schlägen pro Minute, wobei die Abstände zwischen den Herzschlägen immer gleich sind. Störungen des normalen Herzrhythmus können als „Stolpern“ oder „Pausen“ im Brustbereich wahrgenommen werden. Diese sind in vielen Fällen harmlos, können jedoch auch ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.


Häufige Formen von Herzrhythmusstörungen


1. Sinusarrhythmie

Die Sinusarrhythmie ist die häufigste Form der Herzrhythmusstörung, insbesondere bei jüngeren Menschen. Sie ist oft stressbedingt, kann durch Schlafmangel oder eine unausgewogene Ernährung verursacht werden und ist normalerweise harmlos. Bei dieser Störung ist der Herzschlag zwar unregelmäßig, jedoch sind die Abstände der Herzschläge nicht gefährlich. Oft wird sie erst durch ein EKG erkannt, da die Betroffenen keine Symptome bemerken.


2. Extrasystolen (Herzstolpern)

Extrasystolen sind außerordentliche Herzschläge, die vorzeitig auftreten und sich in der Brust wie ein "Stolpern" oder eine kurze Pause anfühlen können. Diese Extraschläge entstehen meist im Vorhof oder in den Herzkammern und führen zu einem unregelmäßigen Rhythmus. Obwohl Extrasystolen oft harmlos sind, sollten sie dennoch abgeklärt werden, da sie in seltenen Fällen auf eine ernsthafte Herzerkrankung hindeuten können.


3. Ventrikuläre Extrasystolen und Tachykardien

Diese Art der Störung tritt in den Herzkammern auf und kann zu sogenannten „ventrikulären Runs“ führen, bei denen der Herzschlag in kurzer Zeit mehrere Male hintereinander ausgelöst wird. In schweren Fällen können diese Störungen zu einem Kollaps oder sogar zu einem plötzlichen Herztod führen. Eine Diagnose erfolgt in der Regel mit einem Langzeit-EKG oder einem Ultraschall des Herzens. Wenn gefährliche ventrikuläre Tachykardien festgestellt werden, ist eine langfristige Behandlung erforderlich, die oft die Implantation eines Defibrillators umfasst.


4. Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist eine häufige Arrhythmie, die besonders ältere Menschen betrifft. Dabei schlagen die Vorhöfe des Herzens sehr schnell und unregelmäßig, was das Risiko für Blutgerinnsel und damit für Schlaganfälle erheblich erhöht. Vorhofflimmern führt nicht immer zu Symptomen, kann aber auch zu Herzrasen, Müdigkeit oder Schwindel führen. Die Behandlung erfolgt in der Regel mit Medikamenten zur Rhythmusregulation und Blutverdünnung, um das Risiko für Schlaganfälle zu minimieren.


5. AV-Block

Der AV-Block beschreibt eine Verzögerung oder Blockierung der elektrischen Impulse im Herzen, was zu einem verlangsamten Herzschlag führt. Ein leichter AV-Block muss nicht behandelt werden, jedoch kann ein schwerer AV-Block zu Ohnmachtsanfällen und Schwindel führen. In solchen Fällen ist häufig ein Schrittmacher erforderlich, um die normale Herzfrequenz zu gewährleisten.


Diagnose von Herzrhythmusstörungen


Die Diagnose einer Herzrhythmusstörung erfolgt meist durch eine gründliche Anamnese, bei der der Arzt nach den Symptomen fragt, und durch spezielle Untersuchungen wie:


  • EKG (Elektrokardiogramm): Misst die elektrische Aktivität des Herzens und zeigt Abnormalitäten im Herzrhythmus.

  • Langzeit-EKG: Überwacht den Herzrhythmus über 24 Stunden oder länger.

  • Herzultraschall (Echokardiographie): Ermöglicht die Untersuchung der Herzstruktur und Funktion.

  • Blutuntersuchungen: Überprüfen Elektrolyte, Schilddrüsenwerte und andere wichtige Parameter.


Behandlungsmöglichkeiten


Die Behandlung von Herzrhythmusstörungen hängt von der Art und Schwere der Störung ab. In den meisten Fällen sind diese Erkrankungen behandelbar und die Prognose ist gut, wenn sie rechtzeitig erkannt werden.


1. Medikamentöse Behandlung

  • Betablocker: Reduzieren die Herzfrequenz und helfen, den Herzrhythmus zu stabilisieren.

  • Antiarrhythmika: Helfen, die elektrische Aktivität im Herzen zu regulieren.

  • Blutverdünner: Insbesondere bei Vorhofflimmern werden diese eingesetzt, um das Risiko für Blutgerinnsel und Schlaganfälle zu minimieren.


2. Kardioversion und Ablation

Bei bestimmten Arten von Arrhythmien, wie zum Beispiel Vorhofflimmern, kann eine Kardioversion erforderlich sein. Dabei wird das Herz durch einen kontrollierten elektrischen Schock wieder in seinen normalen Rhythmus gebracht. Bei wiederkehrendem Vorhofflimmern oder anderen Arrhythmien kann eine Ablation sinnvoll sein, bei der die problematischen Stellen im Herzen verödet werden.


3. Schrittmacher und Defibrillatoren

Wenn das Herz zu langsam schlägt (z. B. bei einem AV-Block) oder gefährliche Arrhythmien auftreten, die zu einem plötzlichen Herztod führen könnten, kann die Implantation eines Schrittmachers oder eines Defibrillators notwendig werden. Diese Geräte überwachen den Herzrhythmus und können im Notfall mit einem elektrischen Impuls das Herz wieder in einen normalen Rhythmus versetzen.


Fazit: Achten Sie auf Ihr Herz!

Herzrhythmusstörungen sind in vielen Fällen harmlos, aber sie können auch auf ernsthafte Erkrankungen hinweisen. Es ist daher wichtig, bei Beschwerden wie Herzstolpern, unregelmäßigem Herzschlag oder Schwindel frühzeitig einen Arzt aufzusuchen. Eine rechtzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können helfen, das Risiko für schwerwiegende Komplikationen zu minimieren und die Lebensqualität zu erhalten.

Wenn Sie weitere Fragen zu Herzrhythmusstörungen haben oder mehr über die Behandlungsmöglichkeiten erfahren möchten, wenden Sie sich an einen Spezialisten. Ihr Herz verdient die beste Pflege – bleiben Sie gesund!


Weitere Tipps und Informationen:

  • Achten Sie auf eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung, um Ihr Herz zu stärken.

  • Reduzieren Sie Stress und achten Sie auf ausreichend Schlaf.

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen können helfen, mögliche Rhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen.

 
 
 

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