Panikattacken: Wie man die Kontrolle über Angst zurückgewinnt
- Länger Leichter Leben
- 17. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Panikattacken können jeden treffen, und oftmals kommt der erste Anfall völlig unerwartet. Die intensive Angst, die sich mit Herzrasen, Zittern und Atemnot manifestiert, hinterlässt bei vielen Betroffenen das Gefühl, die Kontrolle über den eigenen Körper und das Leben zu verlieren. Doch es gibt Wege, diese Attacken zu verstehen, ihre Ursachen zu erkennen und vor allem Strategien zu entwickeln, um ihnen entgegenzutreten. In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine Panikattacke auslöst, wie sie diagnostiziert wird und welche Möglichkeiten es gibt, sich von dieser Last zu befreien.
Was ist eine Panikattacke?
Eine Panikattacke ist eine plötzliche Episode intensiver Angst oder Panik, die ohne ersichtlichen äußeren Auslöser auftritt. Sie kann sich durch Symptome wie ein rasendes Herz, Schwindel, Zittern, Übelkeit und Atemnot äußern. In besonders schweren Fällen kann das Gefühl aufkommen, dass man die Kontrolle verliert oder sogar stirbt. Zwar handelt es sich um eine normale Reaktion des Körpers auf Stress, aber wenn Panikattacken immer wieder auftreten, spricht man von einer Panikstörung – einer ernstzunehmenden psychischen Erkrankung.
Mögliche Ursachen und Auslöser
Die genaue Ursache von Panikattacken ist noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die zur Entstehung beitragen können:
Genetische Prädisposition: Manche Menschen sind aufgrund ihrer genetischen Veranlagung anfälliger für Panikattacken.
Stress und Angst: Übermäßiger Stress oder traumatische Erlebnisse können den Körper in einen ständigen "Kampf-oder-Flucht"-Zustand versetzen, der Panikattacken begünstigen kann.
Hormonelle Veränderungen: Störungen im Hormonhaushalt, etwa durch Schilddrüsenerkrankungen oder Nebennierentumore, können ebenfalls zu Panikattacken führen.
Angststörungen und Depressionen: Häufig treten Panikattacken im Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen auf, insbesondere Angststörungen oder Depressionen.
Was tun bei einer Panikattacke?
Wenn eine Panikattacke über einen hereinbricht, fühlen sich viele Menschen hilflos. Doch es gibt verschiedene Techniken, mit denen man versuchen kann, die Symptome zu lindern und das Gefühl der Kontrolle zurückzuerlangen.
Atemübungen: Einfache Atemtechniken können helfen, den Körper zu beruhigen. Konzentrieren Sie sich auf langsames, tiefes Atmen – atmen Sie durch die Nase ein, halten Sie den Atem kurz an und atmen Sie dann langsam durch den Mund aus.
Akupressur: Ein spezieller Punkt zwischen Nase und Oberlippe (das sogenannte Filtrum) kann durch sanften Druck in der Krise beruhigen. Auch der Druck auf die Innenseite des Ringfingernagels kann helfen, die Symptome zu mildern.
Kaltwasser trinken: Ein Schluck kaltes Wasser kann den Körper schockieren und helfen, die Panik zu lindern.
Sich festhalten: Wenn eine vertraute Person in der Nähe ist, hilft es, sich an dieser Person festzuhalten und ihre Hand zu drücken. Das Gefühl der Nähe und Geborgenheit kann die Panikattacke mildern.
Vermeidung von Überforderung: Versuchen Sie, sich nicht zu überfordern, wenn eine Panikattacke auftritt. Verlassen Sie ruhig den Raum oder die Situation, falls möglich, und suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich sicherer fühlen.
Behandlungsmöglichkeiten und Therapiemethoden
Die Behandlung von Panikattacken ist individuell und umfasst meist mehrere Ansätze:
Medikamentöse Therapie: Menschen, die regelmäßig Panikattacken haben, können von sogenannten "Pillen in der Tasche" profitieren – also angstlösenden Medikamenten, die im akuten Moment eingenommen werden können. Diese sollten jedoch immer in Absprache mit einem Arzt eingenommen werden.
Psychotherapie: Eine Verhaltenstherapie ist oft der Schlüssel zur Bewältigung von Panikstörungen. Hier lernen Betroffene, ihre Ängste zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Sie erlangen mehr Kontrolle über ihre Reaktionen und können die Panikattacken in den Griff bekommen.
Achtsamkeit und Stressbewältigung: Techniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung können helfen, die allgemeine Angst zu reduzieren und den Stresslevel zu senken, was die Wahrscheinlichkeit von Panikattacken verringern kann.
Entspannungsverfahren: Das Erlernen von Entspannungstechniken kann helfen, den Körper in stressigen Situationen schneller zu beruhigen.
Fazit: Der Weg zur Besserung
Panikattacken sind beängstigend, aber mit der richtigen Unterstützung und den passenden Strategien können Betroffene ihre Lebensqualität wieder zurückgewinnen. Es ist wichtig, sich nicht zu schämen oder zu zögern, Hilfe zu suchen – sowohl medizinisch als auch therapeutisch. Denn der Weg zur Heilung ist individuell, und es gibt viele bewährte Methoden, um mit Panikattacken zu leben und sie zu überwinden.
Sollten Sie regelmäßig unter Panikattacken leiden, empfehle ich Ihnen, sich von einem Facharzt oder Therapeuten beraten zu lassen. Die gute Nachricht ist: Es gibt immer Wege, die Kontrolle zurückzugewinnen. Bleiben Sie stark und achten Sie auf Ihre Gesundheit!
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